Herr Frau Freitag
Tante Bete braucht Hilfe
Ohne Tantchen, Nachricht von Papa
Ein lila Leuchtturm für die Tante
Ein lila Schirm mit zitronengelben Fransen
Mit Freitag und Frosch am Meer
Verrückte Tante, verrückter Tag
Nicht ohne Leopold
Baden im Meer
Zwei Frösche sind einer zuviel
Der kleine Unterschied
Karlotta und die Frösche im Meer
Alles normal – oder doch nicht?
Wo ist Tante Betes Brief?
Tante Bete im Anflug
Das Geheimnis lüftet sich
Sommer, Sonne, Meer und Frösche
Gerade hatte Karlotta einen Frosch aus dem Pool ihrer Tante gerettet. Karlotta liebte es, die Ferien bei ihrer Tante zu verbringen. Später einmal wollte Karlotta Schriftstellerin werden, Geschichten schreiben, wie die Tante.
„Quak“, der Frosch riss Karlotta aus ihren Träumen.
„Hast Glück gehabt, du kleiner Kerl“, sagte sie und entließ den Frosch in das Dickicht hinter dem Pool. Ganz schön gruselig, wie Karlotta fand – nein, nicht der kleine niedliche Frosch, das Dickicht, dieses unerforschte grüne Durcheinander aus Pflanzen.
Ob der Frosch sich darin fürchtete und darum in den hellen freundlichen Pool gesprungen war? Obwohl, das riesige Schwimmbecken musste ihm endlos erscheinen, endlos wie das große weite Meer.
Ans Meer würde Karlotta gerne einmal reisen.
Davon träumte sie schon lange.
Ja, ans Meer, sich von den Wellen tragen lassen, nach Muscheln suchen oder Fußspuren im Sand machen, das wäre toll. Karlotta würde im Wasser tauchen – ob sie da auch Frösche finden würde?
Ihre Tante war schon oft am Meer gewesen, sie erzählte viel davon. Aber noch nie hatte sie dabei Frösche erwähnt.
„Dieses Jahr lagen die Leute wie die Sardinen am Strand“, hatte die Tante aufgeregt berichtet. „Gott sei Dank hatte ich meinen Liegestuhl vom Hotel und ein wenig Platz. Mich wie die Ölsardinen am Strand sonnen, dazu hätte ich keine Lust gehabt.“
Karlotta verstand anfangs gar nicht, was die Tante damit meinte. Sie erklärte Karlotta dann, dass die Menschen so eng nebeneinander liegen, wie Ölsardinen in einer Dose. Und dass, wenn einer die Hand ausstreckte, der Nächste sie womöglich auf der Nase hatte. Darum wollte Karlottas Mutter nicht ans Meer fahren.
„Diese vielen Leute“, sagte sie immer zu Karlotta, „da höre ich nicht einmal das Meer rauschen. Und so ein Hotel wie Tante Bete können wir uns nicht leisten.“ Damit war das Thema vorerst erledigt.
Somit blieb Karlotta nur, weiterhin vom Meer zu träumen. Wie es wohl sein könnte? Ob es ihr gefallen würde? Mit all den Erzählungen der Tante hatte Karlotta schon eine ganz genaue Vorstellung vom Meer.
Eines Tages würde sie darin schwimmen, in dem großen Teich, wie die Tante immer sagte.
Darin schwimmen, wie der kleine Frosch, der sich vor wenigen Augenblicken noch im Pool getummelt hatte.
„Karlotta, Essen ist fertig!“ hörte sie da die Tante rufen. Der Vormittag war wieder viel zu schnell vergangen, fand Karlotta. Sie eilte über den Hof zum Gartenhäuschen, wo Tante Bete bereits den Tisch gedeckt hatte und mit dem Essen auf sie wartete.
Herr Freitag hatte es sich unter dem Tisch bequem gemacht. Inzwischen rannte er nicht mehr davon, wenn Karlotta kam.
Seit letztem Sommer wohnte er bei Tante Bete. Er war auf eigenes Drängen bei der Tante eingezogen. Dass er hier wohnen könnte, das war ihm eines schönen Sommertages eingefallen, als er um halb vier Uhr morgens ein elendiges Katzenkonzert unter dem Schlafzimmerfenster der Tante veranstaltet hatte.
Die Tante, tierliebend wie sie war, hatte ihm daraufhin im Nachthemd die Tür geöffnet.
Herr Freitag nahm diese Einladung dankend an und gehört seit diesem Tag zur Familie. Ach ja, und der Tag, an dem er eingezog, war ein Freitag gewesen.
Allerdings war Herr Freitag eine Katzendame, aber Tante Bete fand den Namen perfekt.
Herr Freitag döste unbeirrt weiter, während Karlotta und die Tante zu Mittag aßen und sich unterhielten. Karlotta wollte zum hundertsten Mal dieselben Geschichten hören, die ihr die Tante von den Urlauben am Meer zu erzählen wusste.
Immer wieder stellte Karlotta neugierig Fragen, obwohl sie die Antworten darauf mittlerweile auswendig kannte.
Dennoch, sie lauschte gespannt den Worten der Tante. Auch Herr Freitag schien die Ohren zu spitzen. Genauer, er spitzte nur ein Ohr, denn das zweite hatte er nicht mehr.
Schon als er bei der Tante einzog, hatte er nur noch dieses eine Ohr gehabt.
Die Katzendame Herr Freitag war wohl sehr glücklich darüber, bei Tante Bete nun ein so schönes Zuhause gefunden zu haben.
Er dankte es der Tante jeden Abend wenn sie Zeitung las, indem er sich an ihren Hals kuschelte und ihr von seinem Tag berichtete. Zumindest behauptete die Tante, dass Herr Freitag nicht einfach schnurrte, sondern von seinen Abenteuern als Katze erzählte.
Als Schriftstellerin hatte die Tante immer die verrücktesten Ideen. Eine Katze, die abends erzählt, was sie tagsüber so alles erlebt hat – wo gab es das schon?
Aber Karlotta fand es toll, dass sich die Tante immer wieder neue lustige Sachen einfallen ließ. Es fiel der Tante gar nicht schwer, sich die tollsten Geschichten auszudenken.
Bestimmt würde ihr nächstes Buch von einer einohrigen Katzendame handeln, die ans Meer fährt, um dort Frösche zu fangen.
„Nein, was für eine verrückte Geschichte“,
dachte Karlotta. So etwas würde es höchstens im Traum geben.
„Karlotta, trägst du das Geschirr ins Haus?“, bat Tante Bete. „Ich treffe mich gleich mit einem Herrn vom Buchverlag. Wenn sie mein neues Buch toll finden, dann erscheint es noch im Herbst, gleich nach den Sommerferien. Du schaffst das doch ohne mich, ja?“
Natürlich schaffte es Karlotta für einige Stunden ohne die Tante auszukommen.
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