IM AUFSTEIGENDEN
ZEICHEN
Gedichte
Con 12 poesie in italiano
Edition Habermann
München 2021
Neu das Schachbrett erfunden
war sie König und Bauer
sprang sie von Freude zu Trauer
vom Weißen ins Schwarze
gewann sie die Runden
im Spiel aller Spiele
versank in Partien
die sie dann doch erfunden
Überall auf dem Brett
war sie all die Figuren
doch keine von diesen
konnte sie bergen
gewann sie im Schwarzen
so war sie verraten
gewann sie im Weißen
so verlor sie das Ganze
und verspielte das Eine
vor Schmerzen verrückt
erhaben und weise
kam sie ans Ende
um das Leben in Splittern
nicht mehr zu kitten
hinterließ keinen Dunst
sondern sich selbst im Schachmatt
– auf Weiß wie sie war
(An Sylvia Plath)
Dein Marmor war
von saurer Atmung warm
du wolltest nicht weiter
werden sondern
eins in der Entzweiung
dein Leben ein Schachbrett
du warst die Königin
ließest den Bauer
sein Spiel führen und gewinnen
du wolltest den Verräter sehen
im bipolaren Spiel
mit schwarzen
und mit weißen Zügen
auferstehen
im neunmaligen Schachmatt
dich ganz verspielen
der Bauer packte dich zuletzt
nicht auf Schwarz sondern auf Weiß
und du schriest nicht um Hilfe
denn du warst weit
der Raum zwischen dir
und der müden Sonne
war schon breit
(An Sylvia Plath)
Mit Seife und Asche
haben wir uns schon
rein gewaschen
aber schwarze Milch
fließt noch in unseren Venen
und wir schreiben im Schein
der Lampenhaut aus Brudermord
geboren im Abgrund
verkennen wir den Grund
sind wir doch
in drei Generationen
mit Dieselabgasen
gereifte Früchte.
Wann kommt sie die Schuld?
Wann tritt sie zutage?
Wann sieht man
endlich
das letzte Zeichen?
in Alternative
Herrschaft der Zahl
Erbschaft der Paarung
von Hakenkreuz
mit Hammer und Sichel
(An Paul Celan)
DIE LUFT ist sauer
die Sonne weiß
Gedanken gepresst
der Boden fest
Meere stauen
Dämme faulen
Augen werden Schlitze
in die klebrige Menschen
sich Eingänge bahnen
und sie mit Bomben verminen
die uns von innen zerreißen
Wir sind explodiert
wir sind nun die Masse
erblindet im Staub
und kriechen in Wunden
aneinander vorbei
verloren der Sinn
vergangener Stunden
vergraben die Schuld
begangener Morde
nur alles Trauer
aus Benzin ist das Blut
das klebt an den Scherben
und wir sind alle zusammen
Opfer und Schergen
Es gibt Menschen
die sind nur
die Schutzhülle
ihres Todes
Wenn sie sich abwetzt
und reißt
versucht er
sie von innen zu flicken
Wenn das nicht mehr geht
tritt er aus ihnen hervor
und schüttelt sich frei von ihnen
wie ein Küken von seinen Eischalen
und streift ihre Reste ab
wie ein Küken die Eischalen abwirft
Von da an ist er
nur auf sich selbst angewiesen
(Erich Fried)
Dass Liebe und Tod
zueinander stehen
wie Schmetterling und Raupe
wissen wir im Schimmer
der vergehenden Jahreszeiten
und auf immer
denn wenn wir lieben
sind wir ganz einander
hingegeben
dem Tode entreißen wir
den letzten Trumpf
denn wir haben schon
alles preisgegeben und
im letzten Hauch ist dann Triumph
Volevo toccarTi
ma non voglio più
affondare il dito nelle Tue piaghe
è sofferenza in più
Dov’è la consolazione
se il sangue
è la croce che
bisogna portare?
Dov’è la croce
con Te leggera
che siamo chiamati
ad amare?
Non vi è scelta
con o senza di Te
siamo inchiodati
con o senza di Te
moriamo abbandonati
perchè non hai nulla da dare
se non l’impotenza
del rinnovo della sofferenza
Un altro nome
con cui chiamare
il dono d’amore
L’uomo d’oggi
non chiede aiuto
è murato sepolto
la bara è
di diamante
no – è di gomma
dura grigia
se l’uomo d’oggi
urla
dal sarcofago
il suo grido
non ha eco
non risuona
non si sente
eppure vorremmo sentire
vorremmo assolvere
assolviamo
chi chiede
di essere assolto
ma l’uomo d’oggi
non chiede
allora lasciamo stare
così
chi non chiede
di gomma plastificato
fucsia verde pisello
icona windows
irradiata
contaminata
che resta
tale e quale
con un inizio
ma senza fine
prodotta
ma non distrutta
risultato in serie
ma non farfalla
l’uomo d’oggi
è un agglomerato
sinaptico
ceduto al meccanismo
la dissoluzione
è avvenuta
il creato si è fermato
con la plastica
Tu ci conduci là dove
non ti si può toccare
per contrade bruciate e desolate
illuminate solo dagli occhi
di chi cerca nella notte
Tu ci conduci per sentieri
nei quali non è dato vederti
il desiderio del contatto
ci porta paradossalmente
al crescere del distacco
nella nostra debolezza
che è sensibilità esacerbata
ardore di bellezza
Tu poni un seme
che germoglia lentamente
e che ci stringe per seguire
un cammino paziente
Sing mir das Lied
der Verwandlung
die sprießt
die sprießt
Sing mir das Lied
der Jugend
die greift
die greift
wonach sie schreit
Sing mir das Lied
der Schönheit
die ewig glänzt
ewig schenkt
Sing mir das Lied
unserer Liebe
die reift
die reift
aller Lieder
das ertönt
das tönt
Sing mir das Lied
der Spieler
des Zaubers der Gärten
das Lied des gezähmten Todes
– Todes
denn ich höre sein Echo
– Echo
ES GIBT ORTE an denen
die Seele groß wird
wie der leuchtende Mond
es gibt Orte an denen
die Seele weit wird
wie das Blau in der Nacht
es gibt Orte an denen
die Seele hell wird
wie Meeresschaum
um Mitternacht
Es gibt Orte
der Wandlung
die Pforte
es gibt den Übergang
in dem wir werden
maha-atma
anima magna
SEI DU GUT zu mir
sei du zart
sei du wesentlich und klar
sei du rauh mit mir aber nah
sei tröstend sei wahr
Sei der Standfeste sei da
reich mir Hände und Kränze
schenk mir Zeit und Innerlichkeit
sei lieb
sei wirklich lieb
wirklich da
sei du der tanzende dankende
pflegende erkennende Andere
der wirklich liebende
Andere
NACH DEINEM WILLEN
zu leben und zu handeln
ist an uns dein großes Geschenk
wir wussten nicht
dass du die Spur zeichnest
in der wir wachsen können
nicht wir entscheiden
ob wir dir folgen dürfen
ob unser Herz
deinem Willen nachgeht
und für dich bebt
nicht wir entscheiden
dir zu gehorchen
nicht wir bestimmen
wohin du zeigst
du entscheidest
uns zu geben
dass wir nach deinem
Willen leben
Tu non sei
quello che vediamo
Signore
simulacro di noi stessi
ritroviamo negli specchi
la nostra impronta
a volte brutale
a volte filigranata
vediamo un miraggio
che inseguiamo con coraggio
Ti afferriamo come un oggetto
ma che si disintegra nel petto
per scoprire poi
che qualcuno si fa beffe di noi
ritroviamo all’esterno
ciò che abbiamo all’interno
ed è solo nell’evanescenza
della cosa anche più mite
che tocchiamo l’orma
della trascendenza
Tu chiedi, Signore, la nudità
e l’accettazione dell’aridità
e quanto non si è mostrato
ai tuoi occhi ha il significato
di una ferita all’unico che va amato
Nulla ho da invocare allora io
nulla da consegnare all’oblio
finchè il tuo sguardo chiaro
non abbia trovato ciò che ho lasciato al riparo
finchè al pudore dianzi a Te non sia dato
il giusto nome di peccato
perchè non di umani lidi gravide
siano le movenze mie
ma di confini aperti e di semenze
Per decisione intima allora
ho da rivolgermi al Tuo nome
in memoria intelligenza e volontà
unite nell’interiore eterna Trinità
ma per le nudità esposte al vento e al sale
e per l’aridità che essicca il cuore che trasale
non so più, Signore, chi sono
dove sono e perchè sono
La gola è asciutta e disidratata
la sete vive dentro il mio corpo inappagata
non sento più intensamente
la sensibilità e il suo fiore è affievolita
la gomma mi circonda e il respiro mi sottrae
e la visione innanzi più non mi trae
Lasciar bruciare la fiamma del desiderio
per contemplare in noi il vero
cos’altro, Signore, posso fare
per raggiungere il tuo altare?
Dammi di non invocarTi più come un bambino
dammi di non offendere più la Tua generosità
implorandoTi per ogni vacuità
dammi di saper raccogliere
tutte le mie facoltà
per metterle al servizio
della nostra interiorità
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