unterwegs
Die Erlenfrau wispert zum Wasser
zwei Sternchen umtänzeln
den erblassenden Mond
werden zu Sternen
werden zu Sonnen
knallen heran
schaffen nicht das Brückchen
fall’n sie in die Hecke
fall’n sie in den Graben
kreischen die Krähen
über’m Sielzug
Die Ebene neigt sich,
Das Laufband
unter meinen Füßen
erlöst den Abschied,
kein Winken.
Heathrow 12:23 GMT.
Ich bete in Vokabeln,
my darling.
Der Himmel fällt,
alle Sterne liegen auf der Straße,
die Ampel pulst orange,
das Herz
bricht entzwei.
Ob du
geschrien hast.
Hast du?
Ihren Namen.
Gottes Namen.
Oder bloß
Scheiße.
Neulich im Film:
Blutige Polster,
Mund weit offen.
Ein Drogendealer.
Was schreit so einer?
Aber du
Musste die Karre dich
Verdammt
Die Reifen
haben noch Griff,
in Kirmesstimmung
rausche ich vorbei
am bassdröhnenden Cabrio.
Rechts auf dem Beton
kleben Wohnwagen in Rudeln.
Mit Bleifuß in die Talsenke,
unten brüllt's
"Runter vom Gas"
Klasse Foto.
Blutrot
kommt
so gut.
Sudoku bloß im Kopf ist blöd,
die Walgesänge sollen mich entspannen,
hab ich schon zweimal durch
– und nun?
Ich könnte alle roten Autos zähl’n,
die nebenan nach Norden fahr’n.
Den Sprinter hinter mir,
den lenkt ein Heinz,
im Spiegel les ich seinen Namen.
Und mache rasch
von uns ein nettes Selfie,
der Heinz winkt artig
wie Queen Mom,
das seh’n gleich alle, die mich liken.
apfelgrün, guckt kurz,
zieht dann auf meine Spur,
da blitzte doch ein blankes Dekolleté.
Mal schnell jetzt
deine Nummer wählen,
ach nein, du bist ja schon
im Yogakurs.
Ich werd mir einen runterholen,
mir ist so heiß. Der Wagen nebenan
wippt voll Musik,
die ganze Dröhnung.
Sie kommt rüber,
Meter um Meter
im blanken Rohrgestänge
des Rollators brechen sich
die Farben der Ampel.
Noch könnte es auch
die Katze schaffen,
hockt zu lange
auf dem Bordstein,
im leichten Trab geht's los,
Grün aber
haben die anderen.
Den Tankwagen von links
ignoriert sie,
versucht sie es
zwischen einem Kombi
und dem Stadtbus,
entflieht dem einen
in geducktem Sprung,
galoppiert dem zweiten
unter das Fahrgestell,
katapultiert sich
über den Rinnstein
auf den Fußweg,
schüttelt sich,
reibt sich wohlig das Fell
an der welligen Blechhaut
eines Schaltkastens.
Erhobenen Schwanzes
schreitet sie hoheitlich
auf den Rollator zu.
„Aber Neffie“
Ob er's schaffen wird
am Sonntag seine Leber
an den Mann zu bring’n?
Biker, tu Gutes,
Finger weg von der Kippe,
sie brauchen Lungen.
Sommerregen
hat die Böschung reingewaschen.
Hier knautschte keine Motorhaube,
hier erbrach sich keine Ölwanne,
hier schrie niemand in den Gurten.
Verloschen das Ewiglicht
im Plastikbecher.
Nichts
lenkt uns ab
Das Haus schließt die Tür.
Das Land weint sich aus.
Wo früher der Mond schlief,
überquere ich die Piste
im Rehsprung.
Der Abend setzt mich
in's Pils-Paradies,
nur Fernfahrer im Klo.
Meine Sachen trocknen.
Sie geben mir ein Essen.
Ich trau mich nicht,
um Wein zu bitten.
Man muss sich melden.
Ich suche eine Ansichtskarte,
sie haben nur Glückwünsche.
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Viel Spaß!