Leseprobe vom
Geschichten intimer Beziehungen
Ketterer, Evi | tredition
GESCHICHTEN INTIMER BEZIEHUNGEN erzählt die Geschichten des Lebens anhand der Beziehung von Betroffenen, Angehörigen und einer Pflegefachfrau zu Ende. Es sind intime Geschichten über das Sterben wie es ist, es sind die abgeschlossenen Geschichten von Menschen, die bis zu ihrem letzten Atemzug Mensch geblieben sind. Dieses Buch ist kein Ratgeber für das eigene Sterben und es vermittelt kein Wissen. Die hier erzählten Geschichten mögen dazu anregen, sich den unbeantwortbaren Fragen des Lebens zu stellen und zu sehen, wie andere Menschen damit umgegangen sind, bevor sie starben. Jeder Mensch ist einzigartig und so ist es die Geschichte seines Endes. Dies ist in erster Linie ein Buch über die Würde des Sterbens in unserer Gesellschaft.
Zwischen einzelnen Geschichten befinden sich manchmal Gedanken oder Reflexionen von Evi, denn auch sie ist ein Teil dieser intimen Beziehung. Viele dieser Reflektionen haben sie zu der Pflegefachfrau gemacht, die sie ist und die auch solche Gespräche mit den Betroffenen führt. Vielleicht helfen sie auch den Leserinnen und Lesern ein wenig zu verstehen, mit welchen Fragen sich Betreuende, Sterbende und Angehörige beschäftigen. Es ist ihr aber ein Anliegen, dass die Menschen, deren Geschichten sie erzählt, im Mittelpunkt bleiben.
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Nach Ihrer Rückkehr aus den USA arbeitete sie zunächst in einem Palliativzentrum in der Schweiz und gegenwärtig in einem mobilen spezialisierten Palliative Care Team. Neben ihrer Arbeit als Pflegefachfrau leitet Sie auch ein monatliches Treffen für Trauernde und gibt auf Anfragen Weiterbildungen im medizinischen, wie auch im spirituellen Bereich der Sterbebetreuung.
Leseprobe vom
DEN WIND FÄCHELN
Ketterer, Evi Gemmon | tredition
Der Genjokoan ist ein Lehrgedicht aus dem 12. Jahrhundert, verfasst vom Gründer der Japanischen Soto-Linie, Eihei Dogen Zenji. Ursprünglich schrieb er dieses Gedicht für einen Laienschüler, verfeinerte es aber sein gesamtes Lehrleben lang und setzte es schließlich an den Anfang seiner Schriftensammlung.
Dieser Kommentar – wie der Genjokoan selber auch – wendet sich nicht nur an Zen-Buddhist*innen, sondern an alle Menschen, die wissen wollen, wer sie sind, was Leben ist und wie sie es aufrichtig leben können.
Ein Zeile-für-Zeile Kommentar ist eine Lehrform des Zen, in der Regel im Zweiergespräch mit dem/der Lehrer*in. Es gibt aber auch mehrere schriftliche Kommentare in dieser Form zum Genjokoan, bisher allerdings nur von Japanischen Meistern und es ist erst der Beginn, dass diese vom Englischen ins Deutsche übersetzt werden. Dies ist der erste westliche und weibliche Kommentar zum Genjokoan.
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