Leseprobe vom
Männer, die in Schränken sitzen
Kessler, Christof | Eichborn
Herr Freytag befürchtet, "nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben", und wird ausgerechnet in einem Schrank geheilt. Einem Lokomotivführer kommen die Gefühle abhanden und erst, als er auf rasende Züge starrt, wird im klar, weshalb. Herr Bühler schläft neuerdings im Stehen, und ein anderer Patient überhaupt nicht mehr.
Christof Kessler erzählt äußerst unterhaltsam und lehrreich von Menschen, deren Leben plötzlich auf den Kopf gestellt scheint und die erkennen müssen, dass es nicht die Welt, sondern das eigene Ich ist, das sich verändert hat.
Leseprobe vom
Wahn
Kessler, Christof | Eichborn
Er fühlt sich bedroht von der internationalen Mafia, denn er weiß zu viel über sie. Einer ihrer Anwälte hockt abends auf seinem Schrank. Manchmal ist ihm klar, dass das alles Einbildung ist. Aber es bedarf nur eines dummen Zufalls - und er bricht auf zum furiosen, völlig vergeblichen Rachefeldzug.
Flirten ist ein tolles Spiel - wenn sich jeder an die Regeln hält. Was aber, wenn sie an der seltenen Krankheit leidet, Gesichter nicht wiedererkennen zu können. Und er die vermeintliche Zurückweisung nicht erträgt, als sie ihn später nicht erkennt? Und sich das nicht gefallen lassen will?
Christof Kessler hat Schicksale aus seiner Praxis zu erschütternden, anrührenden und manchmal auch komischen Erzählungen verwoben, er präsentiert uns atemberaubende Miniaturdramen von existentieller Wucht. Für alle Leser von Ferdinand von Schirach und Oliver Sacks.